Das phanTECHNIKUM hat geöffnet: Di - So 10 - 17 Uhr | Zum Festplatz 3, 23966 Wismar

Ein Erzählsalon in neun Akten

ZWISCHEN TRADITION UND INNOVATION

Das Schweißen: Vom Berufsbild zum Technologiefeld.

Im November 2022 haben wir – das TLM MV – gemeinsam mit dem DVS – Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e.V. – live aus dem phanTECHNIKUM in Wismar gestreamt.

Das Augenmerk dieser Veranstaltung lag und liegt auf der Berufsorientierung. Es geht um die Menschen hinter der Technik. Im Folgenden habt ihr die Möglichkeit jede*n einzelne*n Erzähler*in und ihre*seine Geschichte kennenzulernen.

 

Klaus Lange (Dipl.-Ing. für Schweißtechnik) erzählt über seine Jugend, die von seinen Eltern und ihrer arbeitsintensiv betriebenen Landwirtschaft geprägt war. Schon als Kind hatte er zahlreiche Aufgaben zu erfüllen. Schon früh wurde ihm klar,  dass ein Arbeitstag erst dann endet, wenn alle anfallenden Arbeiten erledigt sind. Trotz dieser frühen Einbindung in die Landwirtschaft hatte er andere berufliche Vorstellungen und Wünsche. Dem Ziel, einen Metallberuf erlernen zu wollen, ordnete er fortan seine schulischen Aktivitäten unter, was sich in seinen Noten widerspiegelte. Von einem eher schlechten Schüler entwickelte er sich sukzessive zu einem guten Pennäler und schließlich Studenten. Neben der Berufsausbildung mit Abitur absolvierte er zudem ein nachfolgendes fünfjähriges Hochschulstudium mit abschließendem Erfolg als Dipl.-Ing. für Schweißtechnik.

Am Herzen liegt Klaus Lange, den Zuhörer*innen anhand seines Lebensweges zu zeigen, dass man auch mit den Widrigkeiten eines „bildungsfernen Elternhauses“ seine oder ihre persönlichen beruflichen Ziele erreichen kann. Vieles ist möglich, solange der eigene Wille, sowie die Leidenschaft und Bereitschaft zum Fleiß vorhanden sind.


Roland Pfeiffer, geboren in Schwerin und studierter Maschinenbauingenieur.

Er arbeitete für die Handwerkskammer Schwerin und für drei Jahre an der Erdgastrasse in der UdSSR. In Halle an der Saale machte er später noch seinen Abschluss zum Schweißfachingenieur, bevor er wieder zurück nach Schwerin ging und sich wesentlich mitverantwortlich zeigte, als es um den Aufbau des Bildungs- und Technologiezentrums der Handwerkskammer Schwerin ging. Für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) war er in weit entfernten Teilen Zentralasiens im Einsatz, unter anderem Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Usbekistan, Aserbaidschan und China.


Dr. Ing. Hans-Georg Groß ist Geschäftsführer des DVS Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern. In der Vergangenheit hat er aktiv mit Studierenden gearbeitet, war tätig im Bereich "Jugend schweißt". Auszubildende im Berufsbild Schweißen hatten hierbei Gelegenheit Erfahrungen im Ausland zu machen. Gerade die Vernetzung mit Schüler*innen & Jugendlichen, national wie international, in Verbänden und Einrichtungen stellte einen thematischen Schwerpunkt seiner Arbeit dar. Immer schon teilte er seine eigenen Erfahrungen mit jungen Menschen, um sie bei der Gestaltung ihrer Berufs- und Lebenswege zu unterstützen.


Ulrich Manzke, Schweißingenieur, 1945 geboren: "Ich bin den langen Weg gegangen."

Unter schwierigen Umständen erlernte er den Beruf des Schmieds, wurde Geselle, um anschließend als Isolierklempner und Schlosser sein Lohn und Brot zu verdienen. Nach einigen Jahren im Stahlbau konnte er seine Mittlere Reife nachholen, da war er bereits 30 Jahre alt. Daraufhin absolvierte er die Meisterprüfung, wurde Schweißtechniker, bevor er mit 38 Jahren erfolgreich sein Diplom im Maschinenbau machen konnte.


Detlef Huenger, ehemaliger Lehrmeisterin der Volkswerft Stralsund.

Ursprünglich ein, wie er selbst sagt "fauler Schüler" aus Thüringen, arbeitete er mehrere Jahre als Schweißer, ehe er ab 1983 Lehrmeister in der Volkswerft Stralsund wurde. Über ein Fernstudium und diverse Weiterbildungen war er von 1999 an, bei der SLV MV als Schweißlehrer und Dozent im In- und Ausland tätig. Heute ist er Rentner im "Unruhestand" und weiterhin im Rahmen von Betriebsschulungen und als Dozent unterwegs.


Marianne Kirsch, Dipl.-Ing. für Schweißtechnik

Als Tochter eines Entwicklers von Sonderschweißelektroden wurde ihr die Nähe zur Schweißtechnik quasi in die Wiege gelegt. Dies ist mit Sicherheit ein weiterer Grund, dass sie den Weg in diesen, bisweilen von Männern dominierten Berufszweig wählte. Ursprünglich aus Berlin, hat sie von 1964 bis 1969 in Magdeburg Maschinenbau, speziell Schweißtechnik, studiert und als Dipl.-Ing. für Schweißtechnik abgeschlossen. Im November 1969 vereinte sie Wissen und Leidenschaft, um im Verlag Technik Berlin, in der Redaktion Schweißtechnik, zunächst als Redakteurin, später als Verantwortliche Redakteurin zu arbeiten. Nach der Wende wurde die Zeitschrift nach Düsseldorf verkauft, wo sie für kurze Zeit arbeitete, bevor sie 1992 wieder nach Berlin ging. Bis zur Rente arbeitet sie in der Anzeigenabteilung eines Immobilienverlages.


Barbara Meyer, Dr.-Ing. auf dem Gebiet der Werkstoff- und Schweißtechnik

Dr. Barbara Meyer, Jahrgang 1958, kommt ursprünglich aus Thüringen und hegte den Wunsch Lehrerin zu werden, was sich im System der DDR zerschlagen hat. Denn jede*r Lehrer*in musste sich einer Untersuchung unterziehen, ob die Stimmbänder überhaupt einer solchen sprachlich sehr intensiven Tätigkeit gewachsen sind. Und ihre waren es leider nicht. Auch wenn ihr Traum zerplatzte war klar, dass sie in einem technischen Beruf tätig sein möchte. Die Faszination für Mathe und Physik war groß und ebnete den Weg in die Technik. Über eine Freundin kam sie zum Studium der Schiffbautechnologie in Rostock, wo sie schlussendlich promovierte und diesen Schritt niemals bereute, auch Dank der Menschen, die Einfluss auf ihren Werdegang genommen haben.


Ronald Berndt, Laboring. an der Hochschule Wismar

Ronald Berndt ist geborener Wismarer, Jahrgang 1963 und schon als Kind war er beeindruckt von der Wismarer Krananlage und fasziniert vom Schiffsbau. Nach dem Wehrdienst und dem Studium hat er seinen beruflichen Werdegang 1987 auf der Werft in Wismar als Ingenieur begonnen. Seit 1991 ist er Mitglied im DVS und nicht nur dadurch eng mit der Schweißtechnik verbunden. 1993 sorgte ein großer Personalabbau auf der Wismarer Werft dazu, dass er den Weg zur Hochschule Wismar gefunden hat. Dort ist er seit 1993 als Laboringenieur tätig, und unter anderem für die Ausbildung der Studierenden im Bereich Schweißtechnik.


Bernd Ulicnik, Ausbilder Schweißtechnik

Er ist über Umwege zu seinem Beruf "Schweißer" gekommen. Ebenfalls kein Musterschüler wollte er eigentlich irgendwas mit Elektrik machen. Aber die schlechte Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln und der Zuspruch seines Bruders, der bereits bei der Werft in Wismar arbeitete, sorgten letztlich dafür, dass er 1977 Lehrling auf der Werft wurde.

Bevor er dann selbst zum Ausbilder wurde, heuerte er auf einem Schiff an, kam etwas herum, ehe er wieder in Wismar anlandete und für mehr als 30 Jahre Ausbilder, erst in der Mathias Thesen Werft, dann bei der MV Werften Wismar GmbH wurde.

ERZÄHLSALON

Der Erzählsalon ist eine Veranstaltung, bei der jede*r Teilnehmer*in zu einem zuvor vereinbarten Thema eine Geschichte aus seinem Leben erzählt. Ein Salonnier oder eine Salonnière moderiert und vermittelt zwischen den Beiträgen der einzelnen Erzähler*innen. Das Konzept des Erzählsalons wurde vor allem von der Firma Rohnstock Biografien entwickelt und erprobt.

UNSER VERBUNDPARTNER DVS

Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem DVS - Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e.V.
Ohne die Trenn-, Füge- und Beschichtungstechnik wäre unsere Welt nicht so, wie sie ist. Einer, der sich bestens damit auskennt, ist der DVS. Das Netzwerk des DVS besteht aus rund 19.000 Mitgliedern. Sie unterstützen den Verband in Gremien, Arbeitsgruppen oder Fachausschüssen. Gemeinsam stärken sie den Arbeitsmarkt, den Wirtschaftsstandort Deutschland und die fügetechnische Branche.

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